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Vom Homeoffice zur digitalen Erschöpfung: die Zukunft ist hybrid!

13 Min. Lesedauer

Wer jetzt zurück ins Büro kehrt, sollte darauf gefasst sein, dass dieses nicht ganz dem entspricht, was man vor der Pandemie zurückgelassen hat. Keine Frage, manche werden mit Freude zur "alten Normalität" zurückkehren. Andere werden von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen und vollständig zur Heimarbeit übergehen. Ein großer Teil wird sich vermutlich für den Mittelweg entscheiden und zwischen Büro und Homeoffice wechseln.

Das Konzept hat Zukunft. Was Unternehmen aber berücksichtigen sollten: die Gefahren der Digitalisierung, die in der Gesellschaft jetzt vermehrt zutage treten. Die Menschen sind erschöpft!

Neue Arbeitsmodelle bekommen den Pandemie-Push

Office oder kein Office… das war die Frage der Fragen seit Ausbruch der Pandemie. Um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen und die Ausbreitung der Pandemie bestmöglich einzudämmen, wurde letztlich sogar eine Homeoffice-Pflicht, besser gesagt ein Homeoffice-Recht, eingeführt – eine Regelung, die auf Arbeitgeberseite zum Teil kritisch betrachtet wurde.

Viele Unternehmen haben allerdings auch bemerkt, dass die Produktivität nach der Homeoffice-Umstellung keineswegs gesunken ist und dass sich durch ein Remote-Konzept sogar Kosten (z. B. für Büroflächen) sparen lassen. Ganz sicher haben sie allerdings bemerkt, dass Unternehmen, die auch langfristig für neue Arbeitsmodelle offen bleiben, einen massiven Vorteil am Bewerbermarkt genießen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gewöhnt haben sich an die gewonnene "Flexibilität auf Zeit" sicherlich einige. Sie erkennen die Vorteile, die flexible Arbeitsmodelle bieten und sie fordern diese Vorteile auch ein.

Hybride Arbeitsmodelle
Hi Office! Bye Office! – Homeoffice oder Büro? Viele Arbeitnehmer werden sagen: "Beides!"

So werden die Büros in Zukunft wohl um einiges leerer, wenn sich neue Arbeitsmodelle etablieren. Die Pandemie hat den Anstoß gegeben, doch wird das Konzept tatsächlich zum Standard? Mit der aktuellen Entwicklung kommen Fragen auf und die Antwort suchen viele aus gutem Grund in hybriden Modellen.

Mit dem digitalen Fortschritt wird die Veränderung unausweichlich

Was wir nicht vergessen sollten: Vor nicht allzu langer Zeit wäre eine Zusammenarbeit, so wie wir sie in den letzten Monaten praktiziert haben, undenkbar gewesen. Wie schnell der digitale Fortschritt unsere Welt verändert, ist uns oft gar nicht bewusst. Vereinzelt fällt es auf, wenn wir über unsere Anfänge im Job diskutieren. Gerade einmal 30 Jahre ist es her, als das Faxgerät sein absolutes Hoch erlebte und die Büros eroberte. Vereinzelt ist es noch anzutreffen, doch schon heute begegnet man meist amüsierten Blicken, wenn man davon erzählt, es früher selbst genutzt zu haben.

Wie schnell "gerade noch neueste Technologie" veraltet und dann museumsreif wird ist verblüffend. Schnelllebig ist die Technik geworden und mit ihr die gesamte Gesellschaft. Alles muss immer rasanter und bequemer vonstattengehen. Ein Blick auf die Entwicklung des Büroalltags zeigt deutlich, wie sehr die Technik unsere Art zu arbeiten beeinflusst.

Heute ermöglicht sie den einfachen Zugriff auf alle wichtigen Informationen, egal wo man sich gerade befindet. Kommunikations- und Kollaborationstools wie Stackfield erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen einen unkomplizierten Austausch, per Chat oder über Videokonferenzen.

Wo wir heute stehen, ist jedoch noch lange nicht das Ziel. Hologramme könnten schon bald die Videokonferenzen ersetzen, die in vielen Unternehmen gerade erst Einzug erhalten haben. Automatisierungsprozesse und künstliche Intelligenz könnten an vielen Stellen greifen, wo heute noch Menschen vor Ort sein müssen.

Mit dem Fortschritt kommen die Möglichkeiten und mit den Möglichkeiten kommen die Forderungen.

Letztlich wird ein grundlegendes Umdenken und der radikale Wandel hin zu "wo immer und wann immer" also auch durch den weiteren technischen Fortschritt begünstigt und somit wohl auch unausweichlich. Dass Präsenzarbeit in nicht allzu ferner Zukunft eher die Ausnahme als die Regel sein wird – davon ist auszugehen.

Noch – so lässt sich beobachten – steht man den Themen Remote Work und Homeoffice zwiegespalten gegenüber. Es gibt noch Probleme, Kritik und Skepsis. Künftig werden wir vielleicht ganz oder größtenteils auf Büros verzichten, doch unser nächster Schritt ist ein hybrides Arbeitsmodell.

Von Homeoffice-Modellen kann jeder profitieren - theoretisch

Homeoffice bringt viele Vorteile für Mitarbeiter und Arbeitgeber. Viele haben diese Vorteile gerade erst kennengelernt und so geben drei Viertel der Arbeitnehmer an, sie hätten auch nach Corona gerne noch die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten.

Lange Arbeitswege fallen weg und damit auch ein erheblicher Zeit- und Stressfaktor. Die Arbeitszeit kann flexibler gestaltet und so besser mit der Freizeit abgestimmt werden. Wer täglich viele Stunden arbeitet, kann so beispielsweise gemeinsam mit der Familie zu Mittag essen. Zudem ermöglichen die flexible Zeiteinteilung, die persönliche Anpassung des eigenen Arbeitsplatzes und die Ruhe in den eigenen vier Wänden eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zugunsten der Konzentration und Arbeitseffizienz. Viele Ablenkungsfaktoren fallen weg und produktive Phasen können gezielt genutzt werden – vorausgesetzt, die Umsetzung stimmt.

Allerdings profitieren nicht nur Angestellte, sondern auch Arbeitgeber von den neuen Arbeitsmodellen. Der wohl offensichtlichste Vorteil für Unternehmen ist die Kostenersparnis, die durch einen Rückgang der benötigten Büroflächen erwartet werden kann. Bei hybriden Modellen wäre es etwa möglich, einen Arbeitsplatz auf mehrere Mitarbeiter, deren Präsenztage sich abwechseln, aufzuteilen. Unternehmen, die in einer der sieben größten Städte Deutschlands ansässig sind, könnten sich für jeden eingesparten Arbeitsplatz zwischen 6.500 und 9.000 Euro sparen.

Ein positiver Nebeneffekt: Die freien Büroflächen, die durch den Wandel hin zu Homeoffice und hybriden Arbeitsweisen entstehen, bieten durchaus das Potential für eine Entspannung des Wohnungsmarktes.

Auch auf den Arbeits- und Bewerbermarkt lassen sich positive Effekte verzeichnen. Während Arbeitsverhältnisse, die zu 100% auf Homeoffice ausgelegt sind, die räumlichen Grenzen des Bewerberpools aufbrechen, können sich Unternehmen, die hybride Modelle anbieten, in jedem Fall über eine gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber freuen. Studien zeigen außerdem, dass Mitarbeiter, denen Homeoffice angeboten wird, glücklicher sind und seltener krank. Wenig verwunderlich, dass sich durch hybride Arbeitsmodelle auch die Mitarbeiterfluktuation senken lässt.

Warum kein Komplettumstieg auf Homeoffice? Warum hybrid?

Vor der Pandemie waren Homeoffice-Konzepte – zumindest in deutschen Unternehmen – eher die Ausnahme als die Regel. Zum aktuellen Zeitpunkt sind sie also noch recht neu und dementsprechend auch nicht sofort vollumfänglich umsetzbar. Natürlich haben sich zahlreiche Unternehmen aus offensichtlichen Gründen mit den nötigen Geräten und digitalen Tools ausgestattet und in vielen Fällen wäre ein Komplettumstieg wohl auch im Bereich des Möglichen.

Warum sind die Unternehmen dennoch eher zurückhaltend und warum sprechen sie sich zum Teil so vehement gegen eine gesetzliche Verankerung eines Homeoffice-Rechts aus?

Alles eine Frage des Vertrauens…

Neue Arbeitsmodelle sind eigentlich immer mit einer Reihe von Zugeständnissen verbunden, die der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern bietet. Mitarbeiter sind frei in der Wahl ihres Arbeitsortes, in der Art und Weise, wie sie arbeiten und zumeist auch darin, wie sie sich ihre Arbeitszeit einteilen.

Damit all das funktioniert, ist Vertrauen nötig. Das gilt insbesondere vonseiten der Arbeitgeber. Was man nicht sieht, kann man schließlich nicht kontrollieren. Wenn es dem Arbeitgeber an Vertrauen gegenüber seinen Mitarbeitern mangelt, kann die fehlende Kontrolle Unsicherheit auslösen.

… und der Kommunikation

Unsicherheit kann aber auch an anderer Stelle entstehen, denn über eine erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidet immer die Kommunikation. Bei verteilten Teams wird aber gerade die Team-Kommunikation auf die Probe gestellt. Sicherzustellen, dass jeder aktiv in den Austausch miteinbezogen wird und dass Informationen auch wirklich sicher und unmissverständlich ankommen, ist eine Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist.

Unternehmen müssen sich genau überlegen, wie sie einen flüssigen Austausch sicherstellen können und dabei auch vermehrt in digitale Tools investieren.

Fehlt das Vertrauen und fehlt es an Kommunikation, fehlt auch die Basis, die Remote Arbeit erst möglich macht.

Vertrauens- und Kommunikationsprobleme sind allerdings nicht die einzigen Hürden, die es zu überwinden gilt. Die Erfahrungen der letzten Monate hat zwar die Vorzüge der Heimarbeit aufgezeigt, aber auch etliche Probleme, mit denen die Mitarbeiter je nach interner Umsetzung mal besser und mal schlechter zurechtgekommen sind. Viele Arbeitnehmer freuen sich dementsprechend auch darauf, ins Büro zurückzukehren – aus folgenden (oft psychologisch behafteten) Gründen:

Digitalisierung und Homeoffice – für viele auch ein Stressfaktor

Während die einen nicht wissen, wo sie anfangen sollen, wissen die anderen nicht, wo sie aufhören sollen. Im schlimmsten Fall trifft beides zu und dann wird es wirklich schwierig, aus diesem Teufelskreis wieder auszubrechen. Tatsächlich scheint es im Homeoffice vermehrt dazu zu kommen, dass Mitarbeiter Überstunden leisten, am Abend kurz noch diese eine Mail beantworten oder aufholen, was sich aus diversen Gründen hinausgezögert hat (z. B. aufgrund von Problemen mit der Technik oder Kommunikation). Andere versuchen bewusst, mehr zu erledigen, um sich vor den Vorurteilen der Kollegen oder der Vorgesetzten im Büro – man würde im Homeoffice sowieso nicht richtig arbeiten – zu schützen.

Das Homeoffice soll zu einer besseren Work-Life-Balance verhelfen. Wer allerdings nicht aufpasst, keine Regeln einhält und für sich selbst keine Grenzen zieht, der läuft Gefahr, die Work-Life-Balance in eine Work-Life-Integration zu verwandeln – im negativsten Sinne. So verschwimmt das Berufsleben immer mehr mit dem Privatleben bis privaten Treffen und Vorhaben keine Priorität mehr zugeordnet wird, die Gedanken nur noch an der To-do-Liste hängen und die Phasen der Erholung schlussendlich vollständig ausbleiben. Was eigentlich Burnout-Prävention sein soll, wird so sehr schnell zu einer gefährlichen Burnout-Falle.

Ein Stressfaktor, der diese Entwicklung noch weiter begünstigen kann, ist der fehlende soziale Kontakt, der eigentlich durch die Kollegen im Büro gegeben wäre.

  • Der regelmäßige Austausch an der Kaffeemaschine fällt weg. Situationen wie diese sind es jedoch, die sich täglich positiv auf das Zusammengehörigkeitsgefühl auswirken.
  • Die Empathie fällt weg. Der Wunsch, persönliche Verbindungen aufzubauen und sich in einem Umfeld zu bewegen, in dem man sich wohlfühlt – einfach als Person wahrgenommen zu werden – ist allerdings ein Grundbedürfnis des Menschen. Fehlt die emotionale Intelligenz, kommt es zu Missverständnissen. Positive Energie und Motivation kommt abhanden. Im schlimmsten Fall kann es sogar zur Depression kommen.
  • Feedback kommt zu kurz und der Smalltalk mit Vorgesetzten fällt weg. Leicht gewinnt man den Eindruck, in Vergessenheit zu geraten, bei Beförderungen übersehen zu werden oder nicht wertgeschätzt zu werden. Gerade bei fehlendem Feedback und schlechter Kommunikation in Bezug auf die eigene Arbeit kommt schnell (Job-)Unsicherheit.

Die soziale Isolation, die Mitarbeiter im Homeoffice häufig beklagen, kann sich zu einem großen Problem für die menschliche Psyche entwickeln und diese ist aufgrund von „digitalem Stress“ ohnehin schon belastet.

Hybride Arbeitsmodelle als Mittelweg

Nicht jeder will also ganz im Homeoffice bleiben. Genauso wenig will jeder ins Office zurück. Vorgesetzte sehen viele Vorteile, doch auch einige Schwachpunkte. Die logische Konsequenz ist es, einfach beides beizubehalten, je nach Unternehmen und persönlichen Vorlieben in unterschiedlicher Ausprägung.

Hybride Arbeitsmodelle vereinen die Vorteile aus beidem – der Arbeit im Büro und der Arbeit im Homeoffice. Gleichzeitig ermöglichen sie es auch, den Schwachstellen der jeweiligen Arbeitsmodelle aktiv entgegenzuwirken und sie mit den Vorzügen des anderen auszugleichen.

Alle Gefahren lassen sich über diesen Mittelweg allerdings nicht umgehen, denn in unserer Gesellschaft hat sich eine neue Volkskrankheit entwickelt, die auch vor Mitarbeitern in hybriden Arbeitsmodellen keinen Halt macht, weil sie in sämtlichen Bereichen unseres Lebens begünstigt werden kann. Remote Arbeiter scheinen jedoch besonders anfällig zu sein…

Führen neue Arbeitsweisen zur digitalen Erschöpfung?

Was macht die digitale Arbeitswelt – und nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die digitale Informationsflut, die nach Feierabend auf uns einprasselt – mit uns? Die "digitale Erschöpfung" wird bisweilen als moderne Krankheit betitelt und hat sich mit der Pandemie schon fast zur Volkskrankheit entwickelt.

Digitale Erschöpfung
Die Digitalisierung soll vieles bequemer machen, doch warum fühlt es sich nicht so an? Die digitale Erschöpfung hat sich zur Volkskrankheit entwickelt.

Ein großer Teil unserer Gesellschaft sitzt jeden Tag für acht Stunden vor dem Bildschirm, um zu arbeiten (Überstunden exklusive).

Wir schreiben immer davon, wie schädlich Multitasking für die Produktivität und die eigene Fähigkeit, sich zu fokussieren ist, was sich auch auf emotionaler Ebene negativ widerspiegeln kann. Dass sich Multitasking mit dem unaufhörlichen digitalen Fortschritt aber schon zu einer erwarteten Notwendigkeit entwickelt hat, wird erst bewusst, wenn man genauer über die eigenen Arbeitsabläufe nachdenkt. Wir bekommen verschiedene, sich ständig weiterentwickelnde Tools an die Hand, deren Nutzung nicht nur in einer konstanten Informationsberieselung mündet, sondern uns auch dazu zwingt, uns selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Diese Tools, in Verbindung mit den mobilen Geräten, auf denen wir sie nutzen, ermöglichen es außerdem, dass wir rund um die Uhr erreichbar sind – nicht nur beruflich, auch privat. Dabei hat sich die Menge an Informationen, die wir täglich aufnehmen, verfünffacht.

Die Digitalisierung macht die Arbeit und das tägliche Leben in vielen Situationen bequemer, keine Frage. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass wir es insgesamt einfacher haben, denn auch das Leben wandelt sich: Mit der Digitalisierung entstehen neue Herausforderungen, mit denen wir alle konfrontiert werden. Arbeitsmodelle, die auf Remote Work basieren, können die folgenden Belastungsfaktoren jedoch noch weiter intensivieren:

Informationsüberflutung: Ein Hauptstressfaktor, wie bereits angesprochen, ist die exponentiell wachsende Menge an Informationen, die wir täglich aufnehmen müssen. Gefühlt werden wir von allen Seiten überschüttet. Je mehr Tools im Einsatz sind, desto mehr Informationen sind verfügbar.

Komplexität: Homeoffice führt zu einer erhöhten Komplexität der Arbeitsabläufe, selbst bei denen, die im Büro ganz nebenbei vonstattengingen, wie z. B. kurze Absprachen. Komplexe Tools, die benötigt werden, um überhaupt mit dem Team zusammenarbeiten zu können, erfordern außerdem eine gewisse Kompetenz und je nach Tool und Vorkenntnis fühlt sich damit manch einer überfordert.

Ständige Erreichbarkeit: Heimarbeiter sind ständig erreichbar. Ein Phänomen, das nicht ganz verständlich ist, denn schließlich besitzen auch Bürogänger Handy und Laptop. Ähnlich zur "Unfähigkeit, Feierabend zu machen" ist wohl auch das eher das "Unvermögen, Grenzen richtig zu setzen und zu respektieren".

Leistungsüberwachung: Was hatten wir vorhin gleich noch festgestellt? Was man nicht sieht, kann man nicht kontrollieren, weswegen Arbeitgeber Vertrauen benötigen? Die Technik macht es oft trotzdem möglich. Auch wenn eine ständige Leistungsüberwachung nicht stattfinden darf, so fühlen sich manche Mitarbeiter dennoch konstant unter Druck gesetzt, mehr Leistung zu bringen, länger zu arbeiten und ständig verfügbar zu sein.

Technische Probleme: Es ist paradox, doch digitaler Stress entsteht auch, wenn die Tools, die uns so überfordern können, nicht erreichbar sind. Der Erfolg der Arbeit ist schließlich von der Verfügbarkeit der Homeoffice-Tools abhängig.

Was sind die Folgen?

Wer im Homeoffice regelmäßig mit Problemen wie diesen zu kämpfen hat, ergo anfällig für digitalen Stress ist, muss mit psychischen und physischen Auswirkungen rechnen:

  • starke Erschöpfung und Stress und folglich ein geschwächtes Immunsystem
  • hohe Reizbarkeit
  • geringere Leistungsfähigkeit
  • sinkende Arbeitszufriedenheit bis hin zu Angst und Depression
  • Jobunsicherheit
  • Schlafprobleme

Warum nicht einfach reduzieren, wenn es "zu digital" wird?

Natürlich könnte man nun sagen: Wenn das alles so schlecht für die mentale und auch körperliche Gesundheit ist, warum lässt man es dann nicht einfach mal? Warum legen wir nicht einfach eine Pause ein und befreien uns von der Last? Digitaler Detox würde uns aus der Misere holen.

Leider ist es nicht ganz so einfach. Smartphone, Tablet und Co. sind im Jahr 2021 längst keine einfachen Accessoires mit coolen Gimmicks mehr. Eine treffendere Beschreibung wäre wohl "künstliche Verlängerung des eigenen Arms". Digitale Helfer unterstützen uns mittlerweile in vielen Situationen des Alltags. Wir vergewissern uns über die Öffnungszeiten der Arztpraxis, checken den Weg, wenn wir auf Reisen sind, schlagen Rezepte nach. Wir empfangen und versenden Nachrichten, sind dabei sowohl für den Chef als auch für den Freundeskreis erreichbar und zwar immer und überall.

Das Problem hierbei ist, dass all das zur neuen Normalität geworden ist. Dass vieles nicht nur bequem ist – oder zumindest bequem zu sein scheint – sondern schlichtweg vorausgesetzt wird. Wir sind in einer gesellschaftlichen Ordnung gefangen, der man sich so leicht nicht entgegenstellen kann. Wer es tut, fällt aus dem Raster.

Welcher Angestellte sagt seinem Vorgesetzten gerne, dass man nach Feierabend nicht auf Nachrichten antworten wird, weil man die Zeit mit dem Partner oder der Partnerin verbringen und auch genießen möchte? Welcher Unternehmer schafft es, die Arbeit einfach Arbeit sein zu lassen, wenn jeder Blick auf das Smartphone neue dringende und wichtige Neuigkeiten zutage fördert. Wer ignoriert die Nachrichten der Freunde oder der Familie, weil man sich ein wenig Auszeit vom Bildschirm gönnen möchte?

Digitaler Detox würde uns in der Tat aus der Misere holen. Viele müssen sich dazu aber regelrecht zwingen und dann versucht man, sich mit schlechtem Gewissen vom digitalen Stress zu erholen.

Chef-Sache: Unternehmen müssen handeln!

Hybride Arbeit scheint die neue Realität zu sein. Damit das langfristig funktioniert, muss man sich auch mit den Nachteilen der Digitalisierung beschäftigen und die Probleme, mit denen sich Arbeitnehmer bei all dem konfrontiert sehen, aktiv angehen.

Fakt ist: Es den Menschen selbst zu überlassen, wie sie mit neuen Arbeitsweisen – vollumfänglich oder hybrid – und mit dem digitalen Stress – der wirklich und wahrhaftig vorhanden ist – umgehen, funktioniert nicht. Es funktioniert nicht, weil der Mensch dort, wo gesellschaftliche Normen den Ton angeben, bewusst oder unbewusst in seiner Entscheidungskraft eingeschränkt wird.

Was können Unternehmen also tun, um digitalen Stress zu reduzieren, gängige Probleme im Homeoffice zu vermeiden, Resilienz zu schaffen und hybride Arbeitsweisen optimal zu unterstützen?

1. Mit Kommunikation und Vertrauen eine Basis schaffen

Kommunikation und Vertrauen sind, wie gesagt, die Voraussetzung, ohne die sich Homeoffice wie auch hybride Methoden nicht umsetzen lassen. Unternehmen sollten darauf achten, dass auch weiterhin ein aktiver Austausch stattfindet und dass Informationen verlässlich bei allen Mitarbeitern ankommen. Den Mitarbeitern muss vermittelt werden, dass sie als wertvoller Teil des Teams wahrgenommen werden, egal, von wo aus sie arbeiten.

Regelmäßiges Feedback und Gespräche auf Augenhöhe stehen im Fokus, denn das Konzept setzt eine gute und wertschätzende Beziehung zwischen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten voraus. Mitarbeiter müssen zu jeder Zeit wissen, was erwartet wird. Sie müssen aber auch wissen, dass ihr Arbeitgeber ihnen auch das Vertrauen entgegenbringt, die Arbeit im eigenen Rahmen selbstständig und rechtzeitig zu erledigen. Alles andere löst Unsicherheit aus.

Anders herum betrachtet gibt man den Mitarbeiter so auch die Möglichkeit, Probleme offen anzusprechen und Optimierungsbedarf aufzudecken. Was funktioniert, erfährt man schließlich nur, wenn man auch nachfragt.

2. Technische Ausstattung bereitstellen

Damit hybride Arbeitsweisen funktionieren, muss sichergestellt werden, dass alle über die nötige Ausstattung verfügen und problemfrei wie auch sicher Zugriff auf alle wichtigen Informationen haben. Bei hybriden Modellen gilt es genau zu erfassen, welche Mittel zu welchem Zeitpunkt im Büro und Homeoffice benötigt werden.

3. Die nötigen Tools bieten – aber sicher

Zur nötigen technischen Ausstattung zählt natürlich auch ein passendes Tool, das die Zusammenarbeit verteilter Teams unterstützt. Dabei sollte vor allem auf Sicherheit geachtet werden, gerade wenn remote gearbeitet wird.

An diesem Punkt setzt Stackfield an, mit allen wichtigen Tools für die Team-Kollaboration, deutschen Servern und einer sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

4. Die Individualität der Mitarbeiter beherzigen

Dabei ist es insbesondere wichtig, auch die individuellen Wünsche der Arbeitnehmer zu berücksichtigen – so gut es eben geht. Menschen sind unterschiedlich, sie liefern ihren individuellen Beitrag und sie stellen individuelle Ansprüche an das Umfeld, in dem sie produktiv arbeiten können. Das ist schließlich Zweck der Sache und darauf basieren auch agile Arbeitsweisen. Bestenfalls spiegelt sich das auch im Büro wider, mit unterschiedlichen Arbeitsplätzen, die sich an die diversen Arbeitsbereiche und Arbeitsweisen der Mitarbeiter anpassen lassen (z. B. Rückzugsbüros für Phasen, in denen Konzentration gefordert ist und Gespräche zwischen andere Kollegen störend wären). Im Idealfall schafft es ein Unternehmen, den optimalen Raum für jeden Mitarbeiter schaffen.

5. Klare Regeln für Remote-Phasen festlegen

Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass Mitarbeiter ihre Pausen nicht wahrnehmen, permanent bis spät abends oder trotz Krankheit arbeiten, sollten diese Situationen aktiv angesprochen werden. Unterstützend wirken klare Regeln in Bezug auf die Arbeits- und Pausenzeiten. Wichtig ist, dass der Belegschaft glaubhaft vermittelt wird, dass Erholungsphasen ernst genommen werden und ein Übermaß an Überstunden nicht erwünscht ist.

6. Teamspirit stärken

Hybride Arbeitsweisen führen meist nicht zu einer vollständigen Isolation einzelner Mitarbeiter, da sich die Homeoffice-Phasen mit Büro-Phasen abwechseln. Zu einem Zusammentreffen des gesamten Teams wird es in der Regel trotzdem selten kommen, weshalb es Sinn macht, in Team-Building zu investieren, gemeinsame Team-Events zu organisieren und gemeinsame Pausenzeiten zu unterstützen.

Während der Lockdowns haben viele Unternehmen gezeigt, dass das auch remote wunderbar funktionieren kann.

Damit hybride Arbeit funktioniert, muss auch der digitale Stress zum Thema werden

Die neue Arbeitswelt geht untrennbar mit der Digitalisierung einher. Das spiegelt sich in den Vorteilen und Nachteilen der Digitalisierung wider, die sich in vielen Fällen vorbehaltlos auf die Geschäftswelt übertragen lassen. Damit hybride Arbeitsmodelle funktionieren, muss man sich die Vorteile der Digitalisierung zunutze machen, sich aber auch aktiv mit ihren Gefahren auseinandersetzen.

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Lena Wimmer
Über den Autor:
Lena Wimmer ist Product Marketing Manager bei Stackfield. Sie begeistert sich für die amerikanische Literaturgeschichte, aussagekräftigen Content und Kinematographie.
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